Translations of the unspeakable.
suite42 bringt internationale Theater- und andere Künstler:innen für Theaterprojekte zusammen, die sich mit geschichtlichen Knotenpunkten und besonders mit den Auswirkungen von Gewalt und Migration auf Einzelne und Gesellschaften befassen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Bühnenpräsentation, es wird auch immer ein Kontext aus akademischen und anderen künstlerischen Quellen geschaffen.
2010 wurde Lydia Ziemke für das Pilotjahr von »Cultural Leadership International« des British Council ausgewählt und reiste und arbeitete in vielen nahöstlichen und nordafrikanischen Ländern. Seitdem arbeitet die Kompanie hauptsächlich mit KünstlerInnen aus diesen Weltgegenden und wird von allen großen Förderinstrumenten für die freie Szene gefördert. 2011 bis 2013 hat ein festes Ensemble in der Reihe »Lila Risiko Schachmatt« fünf Stücke aus Palästina, Syrien und Marokko auf die Bühne gebracht. Mit Mohammad Al Attar gab es bis 2018 drei Inszenierungen – Rückzug (2011, zum Ausbruch der Revolution), Und jetzt bitte direkt in die Kamera! (2013), Yousef war hier (2018). Der Fokus ging dann von der Arbeit mit Autoren hin zu Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit arabischsprachigen Kompanien, wiederholt mit dem DABATEATR aus Rabat und der ZOUKAK Theatre Company aus Beirut, außerdem mit dem Festival Interna2onal du Theatre der Kabylie, Algerien und dem ARAB ORIGAMI CENTER, Alexandria. In der Spielzeit 2019 – 2020 verwirklichen suite42 das Pilotjahr des Förderprogramms DOPPELPASS Plus der Bundeskulturstiftung in Kooperation mit ZOUKAK aus Beirut und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Das nackte gute Leben, als deutsche Produktion daraus, hatte am 07.02.2020 Premiere in Hamburg. Außerdem entstand im November 2019 die Premiere About Francois in Jerusalem in Kooperation mit dem El Hakawati Theatre, gefördert vom Goethe Kooperationsfonds.
Innerhalb der globalpolitischen Ereignisse der letzten neun Jahre hat sich der Aspekt der aktiven Zeitgenossenschaft, der inhaltliche und methodische Austausch und das Anerkennen der Probleme als gemeinsame Herausforderungen als essentiell und konstant inspirierend erwiesen. Die Zusammenarbeit verstetigt sich über die bestehenden Beziehungen hinaus mit Kolleginnen aus dem Iran, hauptsächlich mit Maryam Palizban und Azade Shahmiri.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der deutschen Vor- und Nachwendezeit. Diese Stücke wurden und werden mit Anne Rabe und auch dem rumänischen Autoren Peca Stefan entwickelt. Die aktive Entwicklung von Textmaterial mit transnationalen AutorInnen gipfelt auch in der Spielzeit 2019 – 2020 in der Theaterserie geRecht.
Die Inszenierungen von Lydia Ziemke bei suite42 in mehrjähriger Zusammenarbeit mit Bühnen- und Kostümbildnerin Claire Schirck, dem Musiker Owen Lasch, und zuletzt der Musikerin Öz Kaveller spielt mit verschiedenen Sprachen, komplexen Kompositionen und metaphorischen Bilderwelten. Sie wurde in ‘Theater der Zeit’ als ‘Übersetzung des Unaussprechlichen’ beschrieben.
Seit 2018 sind suite42 Teil der Kollektiven Künstlerischen Leitung des Theater Aufbau Kreuzberg, Berlin.
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Lydia Ziemke
Oldenburger Straße 26
10551 Berlin
checkin@suite42.org
Website gefördert durch Kreativ-Transfer, aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
suite42 setzt sich im Namen zusammen aus dem, was ein Raum zum temporären Leben und Arbeiten oder ein Musikstück sein kann, und der Ziffer 42, die bekanntlich nach Douglas Adams die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist. Die sehr konkrete Antwort entlarvt die unklare Frage, uns interessieren die richtigen Fragen.
»Alles ist Antwort, wüßten wir nur die Fragen.« (Paul Eerik Rummo)