Eine Kooperation mit Ossama Helmy, dem Arab Origami Center Alexandria (Ägypten) und dem GRIPS Theater Berlin
Ein Stück Papier, ein Pass zum Beispiel, macht große Unterschiede zwischen Menschen – ohne sie können sie ihre Freiheit nicht leben. Ein Mädchen durchbricht die Tradition der Kleidung und befreit sich. Kann sie werden, wer sie will? Ein Junge will nach seiner Ankunft in einem neuen Land er selbst sein und sich nicht besser benehmen müssen als die Einheimischen. Zwei Geschwister opfern alles für die Revolution in ihrem Land und vergessen sich dabei selbst. Sie müssen der alten Politik den Stecker ziehen und die Sache selbst in die Hand nehmen. Diese und andere Geschichten werden in Papierbildern erzählt: Origami ist die japanische Faltkunst, die das schaffen kann: jede Falte ist wie eine Entscheidung, die immer bleibt, ob sie gut war oder nicht.
Der Origami-Künstler Ossama Helmy und Regisseurin Lydia Ziemke haben zusammen mit jungen Menschen aus Deutschland und Ägypten Geschichten über persönliche Freiheit und soziale Verantwortung entwickelt, die sie gemeinsam mit zwei Darsteller*innen aus dem GRIPS – Ensemble für die Bühne übersetzen. Mit Hilfe des „Storygami“, der Faltkunst aus Japan in Verbindung mit biographischem Material, erzählen sie von den Herausforderungen, Wünschen und Fragen der jungen Menschen beider Länder und denjenigen, die neu angekommen sind. Wie will ich leben und was passiert um mich herum? Wo behaupte ich meinen Raum in der Gesellschaft? Wie weit geht meine persönliche Freiheit und wann hört sie auf? Wo sind wir verantwortlich für die Freiräume der Anderen? Wie wehren wir uns gegen Unterdrückung und welche Auswirkungen hat eine Revolution?
Die Zusammenarbeit wurde im Rahmen des Programms Tandem Shaml entwickelt.
Pressestimmen:
„So fügt sich die Inszenierung, auf Deutsch und Arabisch (mit Übertiteln), zu einem Faltkunstwerk, das jederzeit Gestalt und Richtung ändern kann. Und das ganz ohne Didaktik mit rein westlichen Perspektiven bricht.” (Patrick Wildermann, Tagesspiegel, 11/2017)
„In der aktuellen Produktion nun vereinen sich die Papierfalt- und Schauspielkunst harmonisch. Kostüme und Bühnenbild von Afra Nobahar ordnen sich dem unter. Weiße Plastikplanen bestimmen das Bild. Wo Platz für Utensilien gebraucht wird, sind Taschen eingearbeitet, auch in der transparenten Kleidung, die sich die Darsteller zeitweise überstreifen.” (Lucía Tirado, Neues Deutschland, 11/2017)
„Für Ossama Helmy ist die japanische Papierfaltkunst ein geeignetes Stilmittel. Eigene Entscheidungen zu treffen sei vergleichbar mit den unzähligen Möglichkeiten, Papier zu falten – die Linien, die Falten bleiben sichtbar, selbst wenn man den Zettel wieder öffnet. So beschäftigen sich die Hände der Schauspieler stets mit Papier, konzentriert schaut man zu, während sie Fragen stellen: Kann die eigene Freiheit andere Menschen einschränken? […] „Faltet eure Welt“ zeichnet sich durch feinfühlige Sprachgewandtheit aus, die Dialoge entwickeln einen Rhythmus, rhythmisch gefaltet wird auch das Papier.” (Linda Gerner, taz, 11/2017)
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Konzept und Text: Lydia Ziemke and ‚OzOz’ Ossama Helmy / Regie: Lydia Ziemke / Bühne und Kostüme: Afra Nobahar / Komposition: Öz Kaveller / Dramaturgie: Tobias Diekmann / Theaterpädagogik: David Vogel / Regieassistenz: Anna Machmer / Mit: Esther Agricola, Jens Mondalski, Ossama Helmy / Licht und Technische Leitung: Jerry Geiger / Musik: Patrizio Borghi