War Zone

von Dea Loher, mit Texten von Chris Thorpe u. a.

Premiere am 3. Dezember 2015

»Die Quellen des Krieges springen tief in unserer Brust, und alles Grässliche, was zuzeiten die Welt überflutet, ist nur ein Spiegelbild der menschlichen Seele, im Geschehen sich offenbarend.« (Ernst Jünger)

Zwei Schauspielerinnen. Tahera Hashemi hat Krieg im Taliban-regierten Afghanistan direkt erlebt und ist davor geflohen. Ihre Kollegin Lucie Zelger, eine Schweizerdeutsche, kennt Krieg aus Bildern, Nachrichten und Erzählungen. Wie lassen sich durch die direkte Begegnung Perspektiven hinterfragen und verändern?

War Zone basiert auf dem gleichnamigen Text von Dea Loher, welcher das Phänomen Krieg und seine Folgen für das Menschsein untersucht: Was machen Extremsituationen aus uns – im Krieg, in der Armee, auf der Flucht? Wie gehen wir mit Manipulation, Willkür und Verantwortung um? Collagiert wird Lohers Text durch Down the Wires von Chris Thorpe, sowie Berichten israelischer Ex-Soldaten der Organisation Breaking the Silence und mehrsprachigen Ensembletexten.

Aktuell beschäftigt das Ensemble auch die mittlerweile alltäglichen gewaltvollen Bilder in den Medien. Was bleibt von ihnen in uns stecken? Nach den letzten medial-durchleuchteten Kriegen ist deren Hölle frei zugänglich. Das macht uns zu direkten Zeugen und unsere Beteiligung offensichtlich. Was verändert sich, wenn die Menschen auf den Bildern zu uns herkommen?

Das alles ist Material der facettenreichen Bühnenbegegnung der beiden Frauen, die ihre berufliche Passion eint, aber zugleich ihre verschiedene Herkunft und unterschiedlicher Aufenthaltsstatus in Deutschland trennt. Der Londoner Musiker und Videokünstler Owen Lasch komponiert und nutzt live mit ihnen auf der Bühne analoge und digitale Quellen.

Auf Deutsch, Französisch, Dari.
Mit Englischen und Deutschen Untertiteln.

»Ich verstehe meinen Gegner, ich verstehe ihn gut, ich bin wie er, ich bin der Gegner.«
(aus War Zone, Dea Loher)

»Ich habe jetzt einen Sohn, der zu mir nach Deutschland gelaufen ist.«
(Tahera Hashemi)

»Freiheit kannst Du eine Zeit lang allein genießen, aber schnell ergibt das keinen Sinn mehr.«
(Lucie Zelger)

»Maybe we’ll evolve into beings who never make mistakes, instead of staring dumbly at a screen and realising a split-second too late that the split-second decision we just made was wrong.«
(aus Down the Wires, Chris Thorpe)

»Die Zahl der Leidenden ist bedeutungslos. Einer kann für Millionen stehen.«
(Ernst Jünger)

Pressestimmen:

Eine utopische Begegnung im Prenzlauer Berg (von Julia Joerin, zenith, 02/2016)

Credits

Mit: Tahera Hashemi, Lucie Zelger, Owen Lasch / Texte: Dea Loher, Chris Thorpe, Breaking the Silence, Ensemble / Regie: Lydia Ziemke / Bühne & Kostüme: Claire Schirck / Live-Musik & Ton: Owen Lasch / Dramaturgie: Elke Ranzinger / Licht: Eva G. Alonso / Regieassistenz: Nina Eckhardt / Ausstattungsassistenz: Dimitri Staub / Produktion & ÖA: Ehrliche Arbeit – Freies Kulturbüro

Termine

03.12.2015 – 20:00 h
War Zone
War Zone Ballhaus Ost, Premiere
04. | 05.12.2015 – 20:00 h
War Zone
War Zone Ballhaus Ost, Vorstellungen

am 04.12.2015 findet ein Publikumsgespräch statt.

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24. | 25. | 26. | 27.02.2016 – 20:00 h
War Zone
War Zone Ballhaus Ost, Vorstellungen
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